Rückblick Wahlfach Imkern

16.09.2024

Auch in vergangenen Schuljahr 2023/2024 konnten wir mit zwei kleine Gruppen und vier Bienenvölkern den Klostergarten mit Summen der besonderen Art bereichern. Im August wurde nach dem Ernten des Honigs die Ameisensäurebehandlung und die Einfütterung durchgeführt. Jedes Bienenvolk braucht als Ersatz für den geernteten Honig ca. 25 kg Bienenfutter. Im September starten wir mit zwei kleinen Gruppen. Wir treffen uns zunächst wöchentlich mit einer Unterrichtsstunde. Theorieunterricht in einem Klassenzimmer, Praxis im Imkerraum und natürlich arbeiten bei den Bienenvölkern im Klostergarten. Wir lernten in einer ersten Übersicht das Leben der Bienen, deren Wohnung  sowie den Lebensraum kennen, desinfizierten der für dieses Jahr nicht mehr benötigten Bienenbeuten durch Abflammen mit einem Gasbrenner. Während des Novembers/Dezembers wurden in der für Bienen ruhigen Winterzeit Hautcremes, Lippenpflegestifte und Kerzen hergestellt. Im Frühjahr stand die in der Imkerfachsprache genannte „Durchlenzung“ an. Das heißt, in den Bienenkästen (Beuten) wurde nach dem Rechten geschaut und schon notwendige Arbeiten geplant. Ende Dezember wurde dann die Oxalsäurebehandlung durch Träufeln durchgeführt, wobei  Brut und die restlichen Milben abgetötet werden. Während des Januars und Februars wärmten die Bienen in einer Traube sich gegenseitig.  Die Jungimkerinnen haben die Erweiterungszargen (neue Stockwerke) für die im April und Mai große Zahl von Jungbienen vorbereitet.
Im März/April wurden die Vorratslager geprüft: Sind genug Honiggläser da, sind die eingelagerten Zargen Waben frei von Wachsmotten und somit bereit zum Zugeben an die Völker für neue Brut oder auch für den Honigraum.
Im Mai/Juni bauten die Bienen die Erweiterungszargen; die Anzahl der Bienen wächst von 10 000 auf bis zu 50 000 Individuen. Es kamen jetzt auch die männlichen Bienen (Drohnen) dazu. Auch für den Honig gaben wir Zargen, so dass jetzt unsere Völker 3 Stockwerke bewohnten.
Ab jetzt galt es den Schwarmtrieb zu beobachten, wir mussten die Waben ziehen und beobachten, ob es Nachschaffungszellen für Königinnen gibt, Schwarmfanggeräte bereitstellen und ständig den Garten beobachten, ob nicht doch ein neues kleines Bienenvolk an einem Ast hängt.
Im Juli stand der Höhepunkt unseres Imkerjahres an: Die Honigernte in der Fachsprache das Schleudern, Abfüllen und Verkostung des Honigs. Natürlich bekam jede Jungimkerin ein Glas unseres köstlichen Klostergartenhonigs.
Beim Farewellfest für Herrn Dr. Lindner hat sich dieser auch gemäß eines alten Brauches von seinen Bienen im Klostergarten feierlich verabschiedet.
Heuer haben wir als besondere Neuanschaffung einen Sonnenwachschmelzer angeschafft und können so Wachs umweltfreundlich aus alten Waben gewinnen. Dieses Wachs wird dann entweder für Kosmetik verwendet oder als Mittelwände den Bienen zurückgegeben. Unsere Schulbienen haben nicht nur fleißig Nektar gesammelt, sondern dabei auch noch die wunderschönen alten Obstbäume im historischen Klostergarten bestäubt. Wir alle hoffen natürlich, dass dieses Kleinod von Garten in seiner Schönheit erhalten bleibt und weiterhin Schülerinnen und Lehrkräften als beliebter Lern- und Erholungsraum dienen wird.

Hermann Link Leiter der AG Imkerei im Klostergarten mit allen Teilnehmerinnen