„Alsace, on t’aime vachement bien“ – Klassenfahrt der G 10 (Franzosen) ins Elsass

06.06.2025

Unsere aufregende Reise ins Elsass begann am Montag mit der Zugfahrt in Richtung Frankfurt am Hauptbahnhof Regensburg. Infolge einer Baustelle auf den Gleisen, kam es zur Verspätung des Zuges, sodass uns schon angst und bange wurde, ob wir den Anschlusszug erreichen würden. Glücklicherweise gingen uns lediglich zehn Minuten verloren und es gelang uns, zügig in den TGV nach Straßburg umzusteigen. Nach unserer Ankunft in Straßburg um 16 Uhr bezogen wir in unsere Zimmer im „The People Hostel“ ein und unternahmen anschließend einen Stadtspaziergang, bei dem wir erste spannende Eindrücke von der Stadt sammeln konnten.

Besonders beeindruckend waren die bunten Fachwerkhäuser und die prachtvolle Kathedrale. Ab 18 Uhr durften wir dann eigenständig die Stadt erkunden und den Tag mit einem Abendessen beim Sonnenuntergang ausklingen lassen.

Am Dienstagmorgen startete unser Abenteuer: Gemeinsam machten wir uns zu Fuß auf den Weg in die Stadt – mit viel Vorfreude und etwas verschlafenem Blick.  Unser erstes Ziel war die Kathedrale. Danach bekamen wir eine Führung durch Straßburg mit vielen interessanten Infos über den Bau der Kathedrale – am besten hat uns die Geschichte über den kleinen Glückshund an der Kanzeltreppe gefallen. Dieser soll den Theologen und Predigers Geiler von Kaysersberg regelmäßig auf die Kanzel begleitet und ihm die Füße gewärmt haben.

Im Anschluss gingen wir ins interaktive Museum Le 5e Lieu. Dort haben wir einen unterhaltsamen Film über die Geschichte Straßburgs gesehen. Es gab viele nachgebaute Häuser, sodass es sich ein bisschen wie Klein-Strasbourg anfühlte. Dann kam das Highlight: die Schnitzeljagd.  Unser Team war hochmotiviert. Wir haben fast die ganze Stadt gesehen. Leider hat uns das nicht am Ruhm schnuppern lassen: Wir wurden Letzte, aber nur, weil die Info mit dem Pelikan gelogen war.  Am Nachmittag haben wir lecker gegessen und uns danach auf dem Steg gesonnt.

Am Mittwoch haben wir von 7 bis 7:30 Uhr gefrühstückt und sind sofort zügig zum Bahnhof gegangen. Dort haben wir auf den TGV gewartet, der uns nach Colmar brachte. Wir sind pünktlich um circa 8:51 Uhr in Colmar angekommen und haben uns zum bekannten Museum Unterlinden begeben. Dort hatten wir auch eine sehr freundliche Führerin namens Angela, die uns vom Isenheimer Altar bis zu den architektonischen Details der Häuser alles gezeigt und erklärt hat. Im Museum waren beispielsweise verschiedene bedeutende Gemälde – vor allem hat uns der Isenheimer Altar von Matthias Grünewald beeindruckt. Wir besuchten sogar einen großen Raum, in dem sich damals ein gesundheitsförderndes Schwimmbad mit Spuckbecken befand, da viele Menschen an Ergotismus leideten und sich oft nach dem Schwimmen ergeben mussten. Nach der Museumsführung folgte die Stadtführung. Wir hatten Schwierigkeiten durch die Stadt zu laufen, da der Ostermarkt im vollen Gange war und viele süße Tiere wie Hasen und Hühner viele Zuschauer, vor allem uns, angelockt haben. Nachdem wir alle den Riesenhasen bestaunt und ausreichend photographisch dokumentiert haben, spazierten wir weiter durch die Stadt. Das Highlight war für viele vermutlich der verschwundene Hase, denn wir konnten auch einen lebendigen Nachfolger von ihm sehen. Außerdem zeigte die Führerin uns einen kleinen Ort in der Stadt, der als „Petite Venise“ – Klein-Venedig – bezeichnet wird, weil dort ein Kanal ist, der den Kanälen der Stadt Venedig ähnelt. Damals wurde der Fluss in Petite Venise auch benutzt, um Ware mit einem Boot zu transportieren. Später konnten wir uns in der Stadt frei bewegen und erkundeten Colmar weiter. Dann sind wir um ungefähr 17 Uhr wieder zum Bahnhof gegangen und fuhren zurück nach Straßburg, wo wir weiterhin bis 21 Uhr etwas Freizeit genießen konnten.

Während unserer Woche in Straßburg stand am Donnerstag ein ganz besonderes Highlight auf dem Programm: der Besuch des Europaparlaments. Nach einem spannenden Rundgang und vielen neuen Eindrücken ließen wir den Tag bei einem gemeinsamen Essen im Restaurant Au Pont St. Martin ausklingen. Die Stimmung war großartig – es wurde viel gelacht, gesungen und einfach das Zusammensein genossen. Lara hat uns dankenswerterweise spontan am Klavier begleitet (Salzstreuer eignen sich hervorragend zur digitalen Notenablage). Ein unvergesslicher Abend!

Freitagmorgen, das letzte Mal im Zimmer aufwachen und alle Koffer packen.

Unser letzter Tag in Frankreich hat früh mit sehr viel Chaos angefangen – es war nicht ganz so leicht, die Unordnung der letzten Tage auf zwei Stunden in den Griff zu kriegen – doch trotz allem war es ein gelungener Abschluss unserer unvergesslichen Reise im Elsass. Es war unser letzter Tag in Straßburg und wir mussten unsere Zimmer ordentlich und sauber verlassen (was sich leider leichter anhört, als es ist, wenn man mit Geschirr und Müll mit dem Aufzug hoch und runter fahren muss), was zu etwas Hektik geführt hatte. Einen negativen Einfluss darauf hatte wohl auch die Tatsache, dass der Ofen in der Küche ausgefallen war und unser XL-Buffet (nachdem bereits am zweiten Tag die Wurstplatten verschwunden waren) nun auch noch um die Croissants und Pain au Chocolat reduziert wurde. Nachdem wir alle es geschafft hatten, alles aufzuräumen und die Schlüsselkarten abzugeben, haben wir uns auf den Weg zum Straßburger Bahnhof gemacht und sind dort (nachdem wir endlich, 10 Minuten vor Abfahrt, unser Gleis erfahren hatten) mit dem TGV nach Frankfurt gefahren. Dort mussten wir dann nochmal zwanzig Minuten länger warten, der Deutschen Bahn sei Dank (obwohl schon vorher klar gewesen war, dass sie Verspätung haben würde …)

Es war schon ziemlich traurig, zu gehen, aber wir freuen uns schon alle auf zu Hause (und aufs lange Ausschlafen können).

Abschließend war es ein wirklich sehr schönes und bleibendes Erlebnis mit tollen Leuten, aus dem wir einzigartige Erinnerungen mitnehmen konnten.

Schülerinnen der G 10,

mit den Lehrkräften Oxana Curea, Sarah Pflug und Sabine Harbach